Ein Blond Ale mit 12% Alkohol, ausgereift in alten Whiskey-Fässer in denen später Chilisauce aufbewahrt wurde. Im Gaumen dominiert der milde, volle Körper bevor sich im Nachtrunk, als Gegenspieler zur Süsse, die Schärfe des Chilis intensiv aber angenehm bemerkbar macht.
"Limetten sind für Schwächlinge".
Chilibiere sollen vor etwa 30, 35 Jahren Jahren entstanden sein, als sich Brauer und Wirt Ed Chilleen in Arizona aufregte, weil seine Kunden dauernd Limonenschnitze verlangten, um sie in die Flaschenhälse des damals aufkommenden Corona zu stecken. Mehr als Jux servierte er deshalb Corona mit Chilischoten im Flaschenhals.
"Limes are for wimps" - "Limetten sind für Schwächlinge". Wenn schon dann mit
Serano-Chili-Schoten. Und stelle verblüfft fest, dass die Schärfte seinen Kunden schmeckte. Aus dieser Startidee entstanden in der US-Craftbrewer-Szene bald an jeder Ecke Chili-Biere in den verschiedensten Macharten mit den verrücktesten Namen.
Chili im Bier
Zuerst steckte man ungeschälte, rohe Chilischoten von Hand in die Flaschen und liess das Bier einige Zeit liegen. Dann folgten geschälte und gekochte Chilischoten. Beides war mühsam und erschwerte das Abfüllen - die Flaschen überschäumten. Später fügte man deshalb während dem Brauprozess Chilipulver oder getrocknete Chili dazu oder liess das Bier, ähnlich dem Hopfen-Stopfen, im Tank auf Chilischoten ausreifen. Die üblichen Chilibiere sind auch alle eher auf der »einfacheren» Seite der Bierstile anzufinden. Meist sind es leichteren Ales oder auch kaltvergorene Lager.
Es ist eine alte Brauerweisheit, dass sich Biere mit vollen Körpern, Charakter und damit auch erhöhten Alkoholgehalten viel besser mit Kräutern und Früchten vertragen als normale «Hellen». Wir haben deshalb die Chilifässer mit unserem bewährten Triple Blond mit über 24% Stammwürze gefüllt und gespannt abgewartet, wie sich die Aromen dieser belgischen Blonden mit den Whiskey- und Chilinoten aus den Fässern entwickeln.
4 Monate im alten Klosterkeller
Nach 4 Monaten im alten Klosterkeller war es dann so weit. Der Austausch der Aromen schien beendigt. Der Alkoholgehalt beträgt ca. 12%. Wir haben aus den Fässern einen Blend gemacht, abgekühlt, mit Kohlensäure angereichert und dann sorgfältig abgefüllt. Das Ergebnis spaltet die Geister – Viele sind begeistert. Andere betrauern das feine Aroma von Strong-Blond. Man muss es selbst ausprobieren.
Chilibier schmeckt besonders gut zu asiatischen Gerichten, scharfer Wurst oder stark gegrilltem Fleisch. Man kann es auch mit Schokolade probieren. Besonders als Gegenspieler zu sehr malzig süßen Noten sind kleine scharfe Geschmacksnuacen eine willkommene Abwechslung, die das Bier erst richtig interessant werden lassen.
